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  • AutorenbildLeo Grauer

Eine stinknormale Autobiographie? Nein!


Dieter ist seit der Veröffentlichung seiner Autobiographie nicht mehr “Nuhr“ Kabarettist. Als Extraterrestrier (Außerirdischer) verfolgt er das Ziel der Weltrettung und schafft historische Klarheit, der in den vergangenen 60 Jahren geschehenen Großereignisse. Die sehr detaillierte und humorvolle Aufarbeitung der Vergangenheit gibt allen Altersklassen die Möglichkeit, die zurückliegenden Jahrzehnte das erste Mal, oder noch einmal, mitzuerleben.

Die ersten Lebensjahre in einer verrauchten Wohnung, Hopfengemeinschaften in Sportheimen, die Kindern den bewussten Umgang mit Rauschmittel beibrachten, oder die Angst vor Neuem, die meist von älteren Generationen ausging. Nicht zu vergessen ist die persönliche Befreiung durch ungewöhnliche Musik, Frisuren mit langen Haaren und offen ausgelebter Sexualität, sowie die mit einhergehende Unsicherheit vor kommenden Jahrzehnten – um ein paar Beispiele genannt zu haben. Dieter Nuhr hat uns durch diese Zeiten geleitet. Behauptet er zumindest…


Doch wie?!

Um die Welt zu retten, ist jedes verfügbare Mittel recht. Persönliche Gespräche mit vermeintlich machtvollen Größen, gezieltes Einsetzen von Politikern oder Päpsten, sowie das Aufspielen von Softwareupdates in den Köpfen obengenannter Personengruppen. Und all das, während der eigenen Pubertät! Der schmale Grat sein eigenes Leben – sowie das der Anderen – ins Trockene zu bringen, kann sich als sehr schwer erweisen. Um sich den Menschen auch privat anzunähern, startet der Extraterrestrier seine Bühnenkarriere… mehr möchte ich nicht verraten.


Für wen ist dieses Buch gedacht?

Kurz gesagt: Für alle! Der Humor Dieter Nuhrs muss einem zwar persönlich liegen, jedoch regen die über 400 Seiten dazu an, sein eigenes Denken zu hinterfragen – und das schadet sicher niemandem. Das Schriftstück beinhaltet obszöne Phrasen und lang umschreibende Sätze, die mich zum Schmunzeln und lauten Lachen brachten, die nicht immer politisch korrekt, aber auch nie zu tief unter der Gürtellinie waren. Unbemerkt bleibt ganz sicher nicht, dass er hier seiner Kreativität freien Raum gelassen hat – und das auf ganzer Linie! In einer Unbeschwertheit lässt sich in diesem Meisterwerk über historische Krisen lesen, da diese heutzutage „ja eh als die gute alte Zeit“ bezeichnet werden. Der Leser findet sich in den Aussagen Nuhrs wieder und hat die Möglichkeit sein bisheriges Leben Stück für Stück aufzuarbeiten. Hätte man immer so hysterisch sein müssen? Es ist doch immer alles gut gegangen. Schauen wir zwischen die Zeilen, gibt uns der Extraterrestrier zeitlose Worte mit auf den Weg, jedenfalls für mich!



Was ich mitnehme…

Jeder muss seine eigene Welt retten. Dieter Nuhr hat mit seiner Autobiographie zwar Hilfestellung gegeben, allerdings liegt es an mir, die alltäglichen Geschehnisse richtig einzuordnen. Möchte ich lachend durch die Straßen gehen oder den möglichen Weltuntergang beweinen? Da gehe ich doch lieber lachend durch die Straßen. Derzeit nur bis acht Uhr abends – danach grinse ich daheim weiter! Als „Die Rettung der Welt“ dieses Jahr unter dem Weihnachtsbaum lag, hätte ich mir nicht vorstellen können, dass dieses Buch mich aus meinem bedrückten Alltag befreit. Aufgeschrieben wie gesprochen, als wäre es eine Unterhaltung zweier extrovertierter, weltoffener Spinner, in der ich den Zuhörer mime. Auf eine besondere und beknackte Art durfte ich Dieter Nuhr und meinen Humor wieder neu kennenlernen – von den Urlaubsbildern ganz abzusehen. Danke dafür!


Leo Grauer

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